Donnerstag, 19. Mai 2016

Amazon Prime Video: Auf "Preacher" sollte man ein Auge haben


Jesse Custer ist die Hauptfigur in "Preacher" (c) Sony, AMC
",Preacher' ist eines der ambitioniertesten TV-Projekte des Jahres." Das nenne ich mal eine Ankündigung. Gut, sie stammt von Amazons Vize-Filmrechteeinkäufer Bard Beale, der Werbung für die neue Serie machen will, die am 30. Mai exklusiv in Deutschland bei Amazon Prime Video startet (In den USA läuft "Preacher ab 22. Mai). Da ist natürlich viel PR dabei. Aber auch PR-Menschen müssen vorsichtig mit Superlativen sein, wenn sie sich nicht komplett lächerlich machen wollen. Schließlich kann man nicht ständig die Revolution des Fernsehens ausrufen und wenn am Ende totaler Schrott gezeigt wird, schadet das ganz erheblich der Glaubwürdigkeit und könnte so manchen User vergrätzen.

Aber auf dem ersten Blick scheint es so, als hätte sich Beale nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Denn das Drumherum kann sich sehen lassen: Die Serie wurde von Hollywoodstar Seth Rogen mit Evan Goldberg ("Das ist das Ende", "Superbad", "Bad Neighbors") und Sam Catalin ("Breaking Bad") produziert. Die Kombination klingt etwas merkwürdig, könnte aber perfekt zur der Serie passen. Denn auch "Preacher" ist etwas merkwürdig.

In "Preacher" wimmelt es von skurrilen Gestalten (c) Sony, AMX

Die Serie basiert auf der gleichnamigen Comic-Reihe von von Garth Ennis und Steve Dillon. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Prediger Jesse Custer (gespielt Dominic Cooper ("Warcraft", "Marvel’s Agent Carter"). Er erlangt nach einem Unfall übernatürlich Kräfte, die ihn beinahe wie Gott werden lassen. Zusammen mit zwei Freunden "findet er sich in einer verrückten Welt wieder, die von verschiedensten Figuren aus Himmel, Hölle und dazwischen bevölkert ist" - so drückt es Amazon in seiner Pressemitteilung aus.

"Preacher" hat seinen eigenen Hunor


Als ich das gelesen habe, hatte ich schon fast keine Lust mehr auf die Serie: Verrückte Welt, bevölkert von "Figuren aus Himmel, Hölle und dazwischen" - das klingt doch sehr niedlich und eher zum Gähnen! Liebe Amazon-PR, verkauft man so eine Serie? Nehmt euch mal ein Beispiel am Wikipedia-Eintrag zu "Preacher"! Da kriege ich doch Lust auf die Serie:
"Gegenspieler in der Geschichte sind diverse Redneck-Sheriffs und FBI-Beamte, der sogenannte „Heilige der Killer“, ein seinen perversen Neigungen frönender Südstaaten-Familienclan, Freaks und Perverse sowie eine unter anderem von Kirchen-Oberen beeinflusste faschistische Organisation, welche die Weltherrschaft auf der Erde anstrebt."

Auf den "Preacher" sind viele nicht gut zu sprechen (c) Sony, AMX

Offenbar scheinen die Produzenten die Comic-Reihe besser umgesetzt zu haben als die PR-Stelle. So berichtet cnet.com, dass die ersten Minuten, die vorab veröffentlicht wurden, dem Charakter der Geschichte gerecht werden:
"From the opening scenes, the show is already embracing the weirdness, the goriness and the supernatural elements of the comic."
Die ersten Minuten sind bei AMC sehen. Der Sender steht hinter der Serie. Leider konnte ich mir selber keinen Eindruck verschaffen, da der Film gerade nicht verfügbar ist. Hier ist auf jeden Fall der Link, für den, der er später mal versuchen will.

Es scheint sich unterm Strich auf jeden Fall mal zu lohnen, dort reinzuschauen. Allerdings bringt Amazon die Folgen der Serie nicht auf einen Schlag: Nach dem Start am 30. Mai sind neue Folgen ab 6. Juni jeweils montags einen Tag nach US-Ausstrahlung zu sehen.

PS: Der Link über moviepilot,de zur Vorschau funktioniert. Und ja, ich muss sagen, die ersten Minuten sehen nicht schlecht aus. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen