Donnerstag, 28. April 2016

Filmkritik: "Bosch" - die zweite Staffel


Harry Bosch (Titus Welliver) packt die Dinge gerne an (c) Amazon
Mit "Bosch" hat Amazon Prime ein richtiges Pfund im Programm. Wie ich gelesen habe, war die erste Staffel seinerzeit die erfolgreichste Eigenproduktion. Völlig zu recht. Titus Welliver ist die perfekte Besetzung für Harry Bosch, die Optik der Serie ist toll, die Musik Weltklasse und die Story fesselnd. Ich kann "Bosch" gar nicht genug loben. Die erste Staffel war wirklich sensationell.

Nun bin ich mit der zweiten fertig. Und auch diese ist wieder sehr gut, hat mir aber - ehrlich gesagt - nicht so gut gefallen wie die erste.


Das ist die Handlung der zweiten Staffel von "Bosch"


Die zweite Staffel setzt sechs Monate nach dem Ende der ersten ein. Die hatte ja damit geendet, dass Bosch seinen Chef durch ein Fenster schmiss und dafür suspendiert wurde. Nun hat er die Zwangspause abgesessen und tritt wieder seinen Dienst an. Bosch ist direkt gefordert: Eine Leiche wird im Kofferraum eines Wagens gefunden. Bosch findet heraus, dass das Opfer Verbindungen zur armenischen Mafia hatte. Die Ermittlungen führen ihn nach Las Vages. Derweil ermittelt der Sohn von Deputy Chief Irvin Irving undercover. Er ist korrupten Polizisten auf der Spur. Es stellt sich heraus, dass es Überschneidungen zwischen den beiden Fällen gibt.


Die Geschichte ist emotionaler und actionreicher als in der ersten Staffel - Boschs Ex-Frau und seine Tochter werden mit in den Fall hineingezogen, Bosch erfährt Neues zum Tod seiner Mutter und es gibt Schießereien. Auch der Fall ist gut konstruiert. Doch mehr gepackt hat mich die erste Staffel. Denn dort hatte Bosch als seinen Gegenspieler den Psychopathen Raynard Waits. Mich schauderte beim Zuschauen angesichts seiner Brutalität, Gerissenheit und Skrupellosigkeit. Und wie er sogar seine Mutter umbringt, damit  - einfach unglaublich.

Bosch fehlt ein starker Gegenspieler


Staffel zwei kann nicht mit einem solchen Schurken aufwarten. Lange weiß man überhaupt nicht, wer der Bösewicht ist. Es wäre aber auch etwas unglaubwürdig gewesen, wenn Bosch nur mit Psychopathen zu tun hätte. Aber dadurch ist die Geschichte weniger beklemmend, weniger schockierend - und geht damit auch weniger unter die Haut.

Entpuppt sich als echtes Miststück: Veronica Allen (Jeri Ryan), die Witwe des Mordopfers (c) Amazon

Aber wie gesagt: Trotzdem ist die zweite Staffel von "Bosch" immer noch ein starkes Stück Fernsehen. Sie knüpft an die hohe Qualität der ersten zehn Folgen an. Und das Ende macht Lust auf Staffel drei. Ein spektakulärer Prozess steht an, bei dem Bosch auf die Anwältin aus Staffel eins trifft, die er in unguter Erinnerung hat. Ich bin gespannt.

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